Geschichte der Zauberei

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1.    Stunde:

 

Hallo liebe Schülerinnen und Schüler!

Es freut mich, dass ihr es alle in die fünfte Klasse geschafft habt! Ich hoffe natürlich, ihr hattet angenehme Ferien. Lasst uns aber jetzt lieber schnell mit dem Unterricht beginnen, denn schließlich seid ihr jetzt in eurem ZAG-Jahr und müsst euch deswegen dieses Jahr besonders anstrengen. Aber ich bin mir sicher, wenn ihr euch ein wenig Mühe gebt, werdet ihr das alle sehr gut schaffen. *lächel*

Wir werden uns heute und in der nächsten Stunde mit den Koboldaufständen beschäftigen. Ich glaube, ich gehe Recht in der Annahme, dass jeder von euch - da ihr bereits in der fünften Klasse seid - schon einmal in der Zaubererbank Gringotts gewesen ist und dort auf Kobolde getroffen ist? *sieht sich fragend um* Keine Widerworte? Dann wisst ihr vermutlich auch alle, dass Kobolde sehr klug sind und enorme magische Fähigkeiten besitzen. Gringotts – das übrigens nach jenem Kobold benannt wurde, der Begründer dieser Bank war – ist einer der sichersten Orte und es scheint nahezu unmöglich, die Schutzzauber der Hochsicherheitsverliese zu durchbrechen. Doch obwohl Kobolde von allen als Banker geachtet und von manchen sogar gefürchtet werden, sind sie politisch den Zauberern noch immer untergeordnet.

Grund dafür ist die hierarchische Rangordnung aller magischen Wesen, die sich auch bis heute noch durchgesetzt hat. In dieser Rangordnung werden Kobolde den Zauberwesen zugeordnet. Die genaue Definition der Zauberwesen möchte ich heute nicht mehr wiederholen, schließlich habt ihr das bereits bei Prof. Hagrid ausführlich gelernt, aber wichtig ist, dass die Kobolde sich schon immer entschieden gegen diese Einstufung gewehrt haben.

Bereits im 14. Jahrhundert versuchte der Magische Rat, der Vorläufer des britischen Zaubereiminsteriums, eine politische Ordnung herzustellen. Doch die Kobolde boykottierten mit Hilfe anderer magischer Wesen die Ratssitzungen, erbost über die scheinbare Selbstverständlichkeit, mit welcher die magischen Menschen ihre Vorherrschaft ansahen. Im 17. Jahrhundert kam es schließlich zu äußerst blutigen Aufständen seitens der Kobolde, die für ihr eigenes Recht und gegen die Vorurteile gegenüber ihrer Rasse rebellierten. Der erste und daher einprägsamste Aufstand fand im Jahre 1612 statt.

– Übrigens als kleine Anekdote: Das Wirtshaus ‚Die Drei Besen‘ diente damals den Kobolden als Hauptquartier. Wenn ihr bei eurem nächsten Hogsmeadewochenende dort einkehrt, solltet ihr euch das einmal in Erinnerung rufen. Vielleicht entdeckt ihr ja ein paar Hinterlassenschaften aus dieser Zeit, die Unwissenden verborgen bleiben. [schmunzelt] Aber weiter im Text. –

Vermutlich als Reaktionen auf die ersten Aufstände bestimmte das Zaubereiministerium 1631 in §3 vom Gesetz zum Gebrauch des Zauberstabes, dass kein nicht-menschliches magisches Wesen einen Zauberstab bei sich tragen oder benutzen darf. Somit schränkte man die Rechte der Kobolde noch mehr ein. Ihr könnt euch sicherlich denken, dass dieses Gesetz den Protest der Kobolde nicht etwa unterdrückt, sondern vielmehr angestachelt hat. So kam es auch im Laufe des 18. Jahrhundert immer wieder zu erbitterten Aufständen. Es gibt ganze Listen von damals bekannten Kobolden, die an den Aufständen teilgenommen oder diese sogar angeführt haben. *lächelt* Keine Angst, ich werde euch jetzt keine Namen auswendig lernen lassen, das wäre alte Schule. Aber zumindest Urg der Unsaubere sollte euch ein Begriff sein. Er gilt als einer der berühmtesten Anführer der Koboldaufstände im 18. Jahrhundert. Wie bedeutend er nicht nur für die Geschichte der Kobolde sondern auch für die der Zauberer war, zeigt wohl seine Aufnahme in die Schokofrosch-Sammelkarten.

Ich denke, diese Abbildung vermittelt euch schon einmal einen guten Eindruck von der Schwere der damaligen Aufstände. Es stellt sich jetzt natürlich abschließend die Frage, ob es jemals zu einer Klärung und Regelung der Konfliktpunkte zwischen Kobolden und Hexen und Zauberern kam, da es zumindest im 19. Jahrhundert keine Berichte mehr über verheerende Auseinandersetzungen gab. Aber damit befassen wir uns in der nächsten Stunde.

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche! Und vergesst bitte nicht, die Hausaufgaben aufzuschreiben!

Prof. Mitch

 

Deine Hausaufgabe:

 

 1. Finde heraus, wann sich das Zaubereiministerium aus dem Magischen Rat entwickelte.

 2. Erinnere dich an dein erstes Treffen mit einem Kobold und beschreibe kurz (maximal zehn Sätze), wie dieses Treffen gelaufen ist und welchen Eindruck du von diesem Kobold gewonnen hast.

 Freiwillig: Zeichne einen Kobold! 

 Schicke deine Hausaufgabe an: geschichte@meinhpw.de

 

 

 

 

2.    Stunde:

 

Willkommen zurück liebe Schülerinnen und Schüler!

Nachdem wir in der letzten Stunde etwas über die Koboldaufstände gelernt haben, möchte ich heute mit euch auf die momentane Situation zwischen Zauberern und Kobolden eingehen. Wie ich letzte Stunde schon angemerkt habe, gab es im 19. Jahrhundert keine großen Aufstände mehr, die annähernd so gewalttätig und blutrünstig waren wie jene im 17. oder 18. Jahrhundert. Dennoch kam es nie wirklich zu einer vollkommenen Konfliktlösung zwischen den Parteien. Wer von euch regelmäßig den Tagespropheten liest – und das solltet ihr als angehende, erwachsene Zauberer auf jeden Fall tun – wird auch heute noch Berichte über kleinere Protestbewegungen vereinzelter Kobolde lesen können. Im Wesentlichen geht es dabei immer um zwei Punkte:

1.      Das Recht auf einen Zauberstab

Wie bereits in der letzten Stunde erwähnt, wurde 1632 ein Gesetz bestimmt, welches Zauberwesen untersagt einen Zauberstab zu nutzen oder bei sich zu tragen. Kobolde, die als Zauberwesen eingestuft werden, unterstehen diesem Gesetz. In der Praxis stellt das in der Regel keine Probleme dar, da Kobolde eigene, sehr starke, magische Fähigkeiten haben und einen Zauberstab im Normalfall für ihre Arbeit nicht brauchen. Auf  ideologischer Ebene aber besteht dieser Konflikt noch immer. Das Verbot, einen Zauberstab zu tragen, ist für Kobolde ein Eingriff in ihre persönlichen Rechte als Lebewesen und somit entwürdigend und nahezu demütigend.

Zu lösen wäre dieser Konflikt lediglich, durch die Entmachtung des 3§ im Gesetz zum Gebrauch des Zauberstabes oder mit einer anderen Einstufung der Kobolde in der hierarchischen Rangordnung aller magischer Wesen. Das heutige Zaubereiministerium steht diesen Maßnahmen jedoch wie damals kritisch gegenüber, weswegen eine Lösung dieses Konflikts auch heute noch – viele hundert Jahre nach den ersten Aufständen – weit in der Ferne liegt.

 

2.      Das Verständnis von Eigentum

 

      Kobolde sind uns zwar hauptsächlich als Banker von Gringotts bekannt, aber einige von ihnen arbeiten auch als Handwerker, z.B. Goldschmiede. Von Kobolden gefertigte Gegenstände sind oft äußerst wertvoll und daher ein wichtiger Besitz, der in manchen Zaubererfamilien über Generationen hinweg vererbt wird. Genau hier liegt aber das Problem, müsst ihr wissen. Alles, was von Kobolden selbst hergestellt wird, definieren sie als ihren bleibenden Besitz. Wenn ein Zauberer oder eine Hexe einen koboldgefertigten Gegenstand kauft, wird dieser aus Koboldsicht dennoch nur als geliehen angesehen. Der Käufer hat daher auch kein Recht, den Gegenstand zu vererben. Sollte das doch geschehen, werden der Käufer und dessen Erbe von dem herstellenden Kobold als Diebe angesehen. Währenddessen ist es im Verständnis der Zauberer ganz klar, dass etwas, das man kauft, auch einem selbst gehört.

 

Wie ihr seht, bilden diese zwei Punkte Platz für viele Streitigkeiten. Vor allem Punkt Nummer zwei sorgt oft für Wirbel in den Zeitungen. Ich muss sagen, dass ich selbst schon meine Erfahrungen mit einem Koboldgegenstand gemacht habe. *schmunzelt* Tatsächlich wurde auch meinem Schwager ein von Kobolden hergestellter Brieföffner vererbt. Seither steht er in Streit mit einem Kobold Namens Grythus. – Aber das ist eine andere Geschichte. *lächelt schief*

Ich hoffe jedenfalls, ich konnte euch bewusst machen, dass die Koboldaufstände zwar in der Geschichte schon lange zurück liegen, aber es durchaus noch Potential für erneute Koboldaufstände gibt. Es ist ein immerzu relevantes Thema, auf das vor allem das Koboldverbindungsbüro in der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe regelmäßig aufmerksam macht.

Ich denke, damit können wir das Thema Koboldaufstände abschließen. Das war das letzte auf einer langen Liste von Themen für die ZAG-Prüfungen. Damit ihr euch ordentlich auf eure bevorstehenden Prüfungen vorbereiten könnt, habe ich hier noch einmal Anhand eines Zeitstrahls aufgelistet, was wir bereits behandelt haben und was deshalb Inhalt der Prüfungen sein könnte.

Natürlich ist das keine vollständige Wiederholung, aber zumindest habt ihr nun ein paar Ansatzpunkte. Wie ihr allerdings seht, haben wir uns in den letzten fünf Schuljahren hauptsächlich mit Themen beschäftigt, die schon lange vorbei sind. Wer es jedoch schafft, in meinen UTZ-Kurs zu kommen – und ich bin mir sicher, das schafft jeder von euch mit ein bisschen Anstrengung – wird sich mit noch nicht allzu lange vergangenen Dingen beschäftigen. Mit Geschehnissen, die vielleicht eure Eltern oder Großeltern noch selbst miterlebt haben. Ich verspreche euch, das wird sehr spannend!

Aber jetzt bin ich lieber ruhig und entlasse euch in eure nächste Stunde. Auf Wiedersehen und viel Glück bei euren Prüfungen!

Prof. Mitch

 

Deine Hausaufgabe:
 

 

Schreibe einen Aufsatz, in dem Du Stellung zu den zwei bestehenden Konfliktpunkten nimmst. Mögliche Fragen, die Dir dabei helfen könnten: Sollte es Kobolden möglich sein, einen Zauberstab zu nutzen? Was würdet ihr sagen, wem ein koboldgefertigter, aber verkaufter Gegenstand gehört – dem Kobold oder dem Erben? Besteht die Gefahr erneuter Koboldaufstände? Usw. ...

Schicke deine Hausaufgabe an: geschichte@meinhpw.de

 

 

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